Das Kieler Stadtbild der 1920er Jahre

Das 100jährige Jubiläum des Kieler Grünflächen-und Siedlungsplans nimmt das Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum zum Anlass, einen Blick auf die Kieler Stadtplanung der 1920er Jahre zu werfen. 1922 legte Willy Hahn, Leiter des neu gegründeten städtischen "Hochbau- und Siedlungsamtes", einen zukunftsweisenden Grünflächen- und Siedlungsplan vor. Der in Zusammenarbeit mit dem renommierten Gartenarchitekten Leberecht Migge entwickelte Plan gab der Stadt eine moderne und fortschrittliche städtebauliche Perspektive.Die enormen sozialen und wirtschaftlichen Veränderungen Deutschlands nach dem ersten Weltkrieg bedeuteten für Kiel als Marinestadt und Rüstungsstandort einen gravierenden Einschnitt. Der Hahnsche Siedlungsplan war der demokratische Gegenentwurf zu dem Generalbebauungsplan, den Joseph Stübben zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Stadt entwickelt hatte und der von einer ausschließlich auf Wachstum angelegten Stadt ausgegangen war.Im Rückgriff auf Reformideen der Vorkriegszeit fanden nun erstmals soziale Ideen Eingang in die Stadtplanung. Die ungeheure Aufbruchseuphorie der ersten deutschen Demokratie ist in diesen Entwürfen sichtbar.Das Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum begibt sich in der Ausstellung anhand von noch nie gezeigten Fotos der städtischen Lichtbildstelle sowie Plänen und Zeichnungen auf Spurensuche dieser baulichen Zeugnisse im Kieler Stadtbild der 1920er Jahre. Dabei wird die städtebauliche Entwicklung Kiels in den Kontext der nationalen Strömungen und Vorstellungen von Stadt und ihrer Funktion für eine moderne, demokratische Gesellschaft gestellt.

Stadtmuseum Warleberger Hof

Dänische Straße 19, 24103 Kiel

24103 Kiel

stadt-undSchifffahrtsmuseum (at) kiel.deZur Webseite+49 431 901 3425
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